Deutsche Anleger:innen setzen auf langfristiges Potenzial von Krypto-Assets

München, 24. Februar 2025

Pressemitteilung

  • Mehr als 75% der deutschen Krypto-Anleger:innen setzen auf steigende Kurse und wollen ihre Krypto-Investments in den kommenden zwölf Monaten ausbauen
  • Zwei Drittel der Befragten haben ihr Depot angesichts der US-Präsidentschaftswahlen angepasst
  • Knapp die Hälfte der Anleger:innen glaubt, dass größere Länder bis 2030 eine strategische Krypto-Reserve aufbauen werden
  • Als größtes Risiko für einen neuen Krypto-Winter fürchten die Anleger:innen einen Hack oder ein Verbot von Digitalwährungen
  • Die Hälfte der Befragten zieht bei fehlenden Angeboten für Kryptowährungen einen Wechsel ihrer Bank oder ihres Neo-Brokers in Betracht

Die große Mehrheit der privaten Krypto-Anleger:innen blickt optimistisch auf die langfristige Entwicklung von Digitalwährungen wie Bitcoin. Das zeigt die aktuelle „Crypto Survey 2025“ von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC. Drei von vier privaten Krypto-Investor:innen in Deutschland wollen ihr Portfolio demnach in den kommenden zwölf Monaten aufstocken, in den USA planen 80% eine Erhöhung. In beiden Regionen streben dabei jeweils mehr als 40% an, den Krypto-Anteil in ihrem Portfolio um mindestens 50% zu vergrößern. Nach einer schwächeren Marktphase im Jahr 2023 übertreffen viele Kryptowährungen aktuell frühere Höchststände. Allein der Bitcoin ist zurzeit so viel wert wie alle 40 Dax-Unternehmen zusammen. Zugleich bleibt der Markt extrem volatil und reagiert mit heftigen Ausschlägen auf Einzelereignisse wie die Wiederwahl Donald Trumps. In den USA adjustierten knapp zwei Drittel aller privaten Anleger:innen ihr Krypto-Portfolio nach der Präsidentschaftswahl neu, in Deutschland waren es sogar etwas mehr als zwei Drittel.

Langfristiges Halten bleibt beliebteste Strategie
Die befragten Investor:innen in den USA und Deutschland zeigen sich von einer langfristigen Relevanz von Krypto-Assets überzeugt – nicht nur in der privaten Anlage, sondern auch für das Finanzsystem insgesamt. So erwarten 46% der deutschen und 41% der amerikanischen Anleger:innen, dass größere Länder bis 2030 eine strategische Krypto-Reserve aufbauen werden. Dass sich digitale Währungen als gängige Alltagszahlungsmittel durchsetzen werden, vermuten 46% der Befragten in den USA und 44% in Deutschland.

Als größten Risikofaktor für einen neuen Krypto-Winter sehen die Anleger:innen in beiden Regionen einen Hack oder Sicherheitsausfall. Zweitgrößte Gefahr ist für US-Investor:innen der Zusammenbruch einer großen Krypto-Börse, die deutschen Anleger:innen fürchten ein Verbot von Digitalwährungen. Zugleich gehen lediglich 26% in Deutschland und 19% in Amerika von einem tatsächlichen Verbot aus. Der insgesamt positive Ausblick führt zu hohen Erwartungen an die Entwicklung des Bitcoinkurses, den die Anleger:innen in den USA zum Jahresende auf 127.000 US-Dollar taxieren – in Deutschland sogar auf 136.000 US-Dollar. Entsprechend setzt auch die Hälfte der Befragten auf das langfristige Halten ihrer Krypto-Assets.

„Kryptowährungen werden trotz heftiger Aufs und Abs immer verbreiteter bei deutschen Anleger:innen und nähern sich sukzessive der Beliebtheit von Aktien als Anlageklasse an. Dabei beobachten wir, dass sich viele Trends der vergangenen Jahre fortsetzen und sich Kryptowährungen auch in Bezug auf das Anlageverhalten immer stärker traditionellen Asset-Klassen annähern. Zum Beispiel steigen Diversifizierung und Anteil der Sparplanquote“, sagt Dr. Philipp Wackerbeck, Co-Studienautor sowie Partner und Global Head of Financial Services bei Strategy&. „Im Ländervergleich sehen wir ein gemischtes Bild. Zwar unterscheidet sich der Anteil der Krypto-Investor:innen an der Gesamtbevölkerung teils deutlich, wesentliche Parameter wie Investitionsstrategie, Anteil von Krypto-Werten am Gesamtvermögen sowie die Erwartungshaltung hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen sind jedoch vergleichsweise ähnlich.“

Relevanz von Krypto für Banken und Broker steigt weiter
Der anhaltende Krypto-Aufwind wirkt sich weiterhin auf Banken und Neo-Broker sowie deren Geschäftsmodelle aus. Für inzwischen fast 50% der deutschen Krypto-Anleger:innen sind fehlende Krypto-Angebote ein entscheidender Faktor, ihre Bank oder ihren Neo-Broker zu wechseln. Im Jahr 2023 konnten sich das lediglich 40% vorstellen. Wichtigste Kriterien für die Auswahl einer Handelsplattform bleiben für Krypto-Investor:innen in Deutschland mit großem Abstand die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit des Angebots sowie die Auswahl der handelbaren Kryptowährungen. Die Deutschen schätzen zudem guten Kundenservice, während die Amerikaner:innen neben Sicherheitsaspekten mehr Wert auf günstige Gebühren legen.

„Deutsche Krypto-Investor:innen zeigen sich bereits seit Jahren eher unbeeindruckt von den starken Wertschwankungen und nehmen Krypto-Assets zunehmend als regulären Bestandteil in ihre Vermögensanlage auf. Die Möglichkeit, in Kryptowährungen zu investieren, wird für viele Kund:innen zudem immer wichtiger bei der Auswahl einer Bank oder eines Neo-Brokers“, sagt Felix Becht, Co-Studienautor und Partner bei Strategy& Deutschland. „Es geht hierbei um ein durchaus attraktives Kundensegment – gemäß unseren Analysen sind Krypto-Investor:innen auch überdurchschnittlich in andere Anlageklassen wie Aktien investiert. Da sich das Anlageverhalten in Krypto dem Anlageverhalten in klassischen Anlageklassen annähert, wächst der Bedarf für Kund:innen, alle ihre persönlichen Investments benutzerfreundlich über einen Anbieter zu tätigen. Für etablierte Institute gilt es daher sicherzustellen, nicht wegen eines fehlenden Krypto-Angebots an Wettbewerbsfähigkeit für Kund:innen zu verlieren.“

Die vollständigen Ergebnisse der „Crypto Survey 2025“ erhalten Sie auf Anfrage.

Methodik

Für die Studie wurden im Januar und Februar 2025 insgesamt 2.500 private Krypto-Investor:innen aus Deutschland, den USA, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie der Türkei befragt. In Deutschland wurden 500 Anleger:innen befragt.

Über Strategy&
Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir entwickeln individuelle Geschäftsstrategien für weltweit führende Unternehmen, basierend auf differenzierenden Wettbewerbsfähigkeiten. Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die effizient umsetzbar ist. „Strategy, made real“ heißt für uns, den digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 4.500 Strategieberater:innen und mehr als 370.000 PwC-Mitarbeiter:innen in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

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Jan-Philipp Loch

Jan-Philipp Loch

Senior Communications and Thought Leadership Expert, Strategy& Deutschland

Tel: +49 (0) 151 5769 3175

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