Das Auto bleibt trotz Ende der Pandemie beliebt

München, 01. März 2023

Pressemitteilung

  • Obwohl das Infektionsrisiko in öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Abflauen der Pandemie sinkt, setzen die Deutschen weiterhin auf das Auto
  • Neben dem Kauf eines Neuwagens werden Abo-Modelle immer beliebter Navigation und Sicherheit bleiben die wichtigsten
  • Ausstattungsmerkmale, Smartphone-Mirroring und Unterhaltungsanwendungen holen auf
  • Trotz der anhaltenden Beliebtheit des Autos wollen sich 79% der Deutschen umweltfreundlicher verhalten, etwa durch stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder des Fahrrads

Das Auto bleibt für die Deutschen das komfortabelste Verkehrsmittel. Das zeigt die Studie „Digital Auto Report 2023 – What consumers really want“ von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, für die je 1.000 Personen aus Deutschland, den USA und China befragt wurden. In allen drei Ländern setzen die Befragten demnach weiterhin auf das Auto und greifen beim Kauf vorrangig zu Neuwagen. In Deutschland erwägen jedoch inzwischen 87% der Kund:innen, sich einen Gebrauchtwagen zuzulegen und liebäugeln mit Abo-Modellen. Das Vertrauen in autonomes Fahren bleibt hingegen gering: die Hälfte der Deutschen fühlt sich unwohl mit hochautomatisierten Fahrzeugen, bei denen das Auto die meiste Zeit selbstständig navigiert.

„Angesichts der neuen Anforderungen sollten Autohersteller verstärkt Alternativen zum klassischen Neuwagengeschäft in ihr Angebot implementieren, etwa Auto-Abos und flexible Mietmodelle über Sharing-Partner“, sagt Jonas Seyfferth, Co-Autor der Studie und Director bei Strategy& Deutschland. „Die Geschäftsmodelle bringen allerdings gänzlich neue Herausforderungen mit sich, auf die sich die OEMs einstellen müssen. Zum Beispiel liegt die Verantwortung für den Zustand der Autos nun über den gesamten Lebenszyklus bei den Herstellern, sodass diese ihr Fahrzeuglebenszyklus-Management, etwa beim Thema Batterien, strategisch ausbauen sollten. Ebenso wichtig ist, dass die Hersteller das Kundenbedürfnis nach flexiblen Laufzeiten und transparenten Preisen berücksichtigen.“

Nachhaltige Mobilität im Trend
Das Mobilitätsverhalten der Nutzer:innen ist von Widersprüchen geprägt. Trotz der Beliebtheit des Autos wollen 79% der Deutschen ihr Mobilitätsverhalten ändern – und in Zukunft umweltfreundlicher agieren. Jede:r Zweite will dazu kurze Strecken öfter zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, während 29% häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchten. Ein Viertel beabsichtigt, auf Kurzstreckenflüge zu verzichten. Wesentliche Treiber des scheinbaren Umdenkens sind attraktivere Preise, vor allem im öffentlichen Nahverkehr, sowie die erhöhte Verfügbarkeit der Fortbewegungsmittel. Zusätzliche Anreize könnten durch Mobilitätsangebote der Arbeitgeber geschaffen werden. So würde knapp ein Viertel der Deutschen noch stärker zu nachhaltigen Transportmitteln greifen, wenn ihr Arbeitgeber Job-Bikes oder Car-Sharing-Pakete anbieten würde. Jede:r Zehnte wünscht sich besser auf Familien zugeschnittene Angebote.

Während die deutschen Verbraucher:innen beim Autokauf flexibler werden, bleiben ihre Anforderungen an die Ausstattung konservativ: Für 80% kommt es bei digitalen Features vor allem auf die Navigation an, gut drei Viertel legen besonderen Wert auf Sicherheit. Darüber hinaus gewinnen Mediennutzung und Unterhaltung an Bedeutung. Besonders hoch im Kurs liegt das sogenannte Smartphone-Mirroring, bei dem individuelle Apps und Einstellungen direkt auf den Fahrzeugbildschirm übertragen werden. Bei sogenannten „on demand“ Ausstattungsmerkmalen bleibt für 69% der deutschen Befragten die Klimaanlage besonders wichtig, gefolgt von erweiterten Scheinwerferfunktionen sowie der Sitzheizung (je 63%). Mit knapp der Hälfte der Befragten aus Deutschland steigt die Nachfrage nach automatischen Fahrfunktionen wie Einparkhilfen oder Stauassistenz deutlich gegenüber dem Vorjahr.

Das Auto wird zur Serviceleistung
„Konsument:innen kaufen in Zukunft kein Auto mehr, sondern eine Serviceleistung rund um das Thema Mobilität“, sagt Jonas Seyfferth. „Um diese Erfahrung zu einem unverwechselbaren Erlebnis zu machen und aus der Masse herauszustechen, sollten sich die Hersteller stärker auf die intuitive und bequeme Nutzung ihrer Angebote fokussieren. Dafür müssen die OEMs jetzt klar definieren, in welchen Lebensbereichen sie eine besonders wichtige Rolle spielen wollen, und wie sie aus dieser Positionierung Möglichkeiten zur Monetarisierung ableiten können. Entlang dieser Faktoren gilt es, ein entsprechendes Serviceportfolio aufzubauen.“

Teil 2 mit Volumenprognosen der Märkte und einer Expertenumfrage folgt in den kommenden Monaten.

Methodik

Zur Erhebung wurden im Januar 2023 je 1.000 Proband:innen aus Deutschland, den USA und China befragt. Zudem stützen sich die Ergebnisse auf Interviews mit Führungskräften von OEMs und Zulieferern sowie mit führenden Wissenschaftler:innen und Branchenanalyst:innen.

Über Strategy&

Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir entwickeln individuelle Geschäftsstrategien für weltweit führende Unternehmen, basierend auf differenzierenden Wettbewerbsfähigkeiten. Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die effizient umsetzbar ist. „Strategy, made real“ heißt für uns, den digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 4.500 Strategieberater:innen und mehr als 370.000 PwC-Mitarbeiter:innen in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Kontaktieren Sie uns

Annabelle Kliesing

Annabelle Kliesing

Senior Manager Communications and Thought Leadership, Strategy& Deutschland

Tel: +49 (0) 171 1686 382

Hide