European Crypto Survey 2022

Das grosse Potential von Krypto für Banken, Kryptobörsen und (Neo-)Broker

Studie

Nicht erst seit gestern haben sich Kryptowährungen und andere digitale Assets (z.B. Non-fungible Tokens, NFTs) als alternative Anlageklasse etabliert. Schon heute sind bereits 11% aller Schweizer im Besitz von Kryptowährungen, womit diese bei weitem keine Nische mehr darstellen.

Gerade im Licht der steigenden Unsicherheit an den Finanzmärkten, u.a. bedingt durch den Krieg in der Ukraine sowie die hohe Inflation in Deutschland, weiten Teilen der EU und den USA, stellt sich die Frage nach dem Anlageverhalten von Kryptoinvestoren – und welche Konsequenzen Anbieter daraus ziehen sollten.

Für die erste „Strategy& European Crypto Survey“ haben wir zwischen dem 24. März und dem 05. April 2022 das Anlageverhalten von insgesamt 2.000 privaten Kryptoinvestoren in der Schweiz, Deutschland und der Türkei untersucht.

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Krypto ist für Privatanleger bereits ein wesentlicher Bestandteil der Vermögensanlage und das Potential für die Investmentbranche ist enorm

  • Kryptowährungen sind bereits heute eine relevante Assetklasse: 51% der Befragten haben zwischen 1‘000 und 10‘000 CHF angelegt
  • Kryptoinvestoren glauben langfristig an die Assetklasse: Mehr als 80% der befragten Kryptoinvestoren wollen ihre Bestände ausbauen
  • Eine potentialträchtige Kundengruppe: Etwa die Hälfte der Kryptoinvestoren haben jeweils auch in Aktien investiert. Hinzu kommen ETFs, Edelmetalle, Immobilien, Rohstoffe, Derivate, Anleihen oder Sachwerte

Die Wettbewerbsintensität unter Banken, (Neo-)Brokern und Kryptobörsen wird zunehmen die Ertragschancen sind greifbar

  • Kryptobörsen und Neo-Broker teilen sich derzeit den Markt auf: Die Anbieterschaft ist insgesamt eher fragmentiert, wobei internationale Kryptobörsen (noch) führen
  • Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit sind entscheidend für Plattformauswahl: Mit 37% und grossem Abstand ist das für Retailinvestoren der entscheidendste Faktor bei der Auswahl einer Handelsplattform
  • Das aktuelle Angebot ist ausbaufähig und bietet Chancen: Mit 35% sehen die Befragten hier eine eindeutige Lücke auf dem aktuellen Markt und eine klare Chance zur Differenzierung

Wesentliche Implikationen für Banken, Kryptobörsen und (Neo-)Broker

Banken sind bisher zurückhaltend, haben jedoch massives Potential
  • Potential bei Bestandskunden heben, Abwanderung vermeiden
  • Neukunden durch ein attraktives Kryptoangebot gewinnen
  • Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit in den Vordergrund stellen
  • Wertvolle Expertise und Lizenzen für Tokenisierung aufbauen

Für Kryptobörsen gilt es, sich weiterentwickeln, um vorne zu bleiben
  • Den Zeitvorteil ausspielen und Marktanteile weiter ausbauen
  • Attraktive Lernangebote anbieten oder ausweiten
  • Relevante Informationskanäle zu Marketingzwecken nutzen
  • Die Angebotspalette ausbauen, um den One-Stop-Shop-Ansatz nicht anderen Spielern zu überlassen

(Neo-)Broker werden sehr zeitnah ein attraktives Kryptoangebot brauchen
  • Kryptoangebot zeitnah aufbauen, falls nichts bereits vorhanden
  • Ausweitung der handelbaren Assets vor Produktangebot (wie z.B. Staking)
  • Sicherheit der Verwahrung gewährleisten und promoten
  • Mit günstiger Kostenstruktur punkten

Den Wettbewerb meistern, Potentiale heben und Erträge optimieren

  • Das Investmentvolumen in Digital Assets ist massiv – auch nach den letzten Rückschlägen – und Investoren sind grundsätzlich überzeugte Anleger
  • Die Gebühren bei Kryptowährungen sind attraktiv, wobei diese bei zunehmender Anbietervielfalt und dem Kampf um Marktanteile für Investor:innen günstiger werden dürften
  • Durch die individuellen Ausgangspositionen der unterschiedlichen Player sind auch die unmittelbaren Handlungsbedarfe individuell – klar ist jedoch, wer nicht an seiner Positionierung arbeitet, wird in dem dynamischen Wettbewerb um den Ertragspool zurückfallen

Jonas Heydasch, Senior Associate bei Strategy& Schweiz, war ebenfalls an der Erstellung der vorliegenden Publikation beteiligt.

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Dr. Philipp Wackerbeck

Dr. Philipp Wackerbeck

Partner, Strategy& Deutschland

Felix Becht

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